In all den Jahren als professioneller Hochzeitsfotograf habe ich schon alles erlebt. Und wie in jedem Beruf und in jeder Branche gibt es Profis und viele, die so tun al ob sie Ihr Werkzeug beherrschen könnten, haben jedoch keinen Schimmer von dem, was sie da tun. Gerade in der Ära von Sozialen Medien ist es umso schwieriger geworden eine klare Unterscheidung feststellen zu können. Jeder positioniert sich als ein Guru oder Experte. Egal ob es der Personal Trainer, der Finanzexperte oder die Mindset- Trainerin ist. Daher fällt es dem Kunden extrem schwer durchzublicken um letztendlich auch eine klare Differenzierung feststellen zu können. Wer nun Profi ist und wer gerade erst damit angefangen hat, kann man auf dem ersten Blick nicht erkennen.
Und das macht die ganze Sache noch komplexer. Obwohl auch andere Gründe mit in die Entscheidung einfließen, wird ein Entscheidungskritirium zu voreilig genutzt um eine Entscheidung zu treffen: DER PREIS! Gerade für ein Paar, das den Rest Ihres Lebens mit Ihren Hochzeitsbildern oder ihrem Hochzeitsvideo leben möchten, kann das eine fatale Folge haben.
In diesem Blog-Artikel möchte ich all meine Erfahrung als langjähriger Hochzeitsfotograf mitgeben und auf einige wichtige Punkte eingehen, die du definitiv beachten solltest, bevor du dich für einen Hochzeitsfotografen entscheidest.
- Der größte Fehler, den 80% der Paare machen: nur auf den Preis schauen
- Wer Amateur bestellt, bekommt Amateur!
- Warum ein professioneller Hochzeitsfotograf niemals 500 Euro kosten kann
- Mache diese Schritte bevor du einen Hochzeitsfotografen buchst
Es ist genau zwei Wochen her. Ich erhalte eine Nachricht von der Schwester einer ehemaligen Kundin. Ein Paar, das ich vor einiger Zeit begleitet habe. Sie erzählt mir, dass sie selbst kurz nach der Hochzeit ihrer Schwester sich verlobt hat und nächstes Jahr die Hochzeit ansteht. Dann erzählt sie, dass sie bei ihrer Verlobung auch einen Fotografen mit dabei hatte. Ich möchte von ihr wissen warum sie nicht auch auf ihrer Hochzeit den gleichen Fotografen haben möchte – denn ich kenne es selbst so. Gerade wenn man einen Fotografen hatte und er oder sie eine gute Arbeit und Service abgeliefert hat, möchte man diese Person auch weiterhin berücksichtigen. Dann kommt ihre Antwort, worauf mir fast das Herz stehen bleibt: der/die Fotografin hat die Bilder verloren und hat nichts mehr!!!
Fast unter Tränen schildert sie mir, dass sie nun von ihrer Verlobung kein einziges Bild hat!!!
Das muss man erst einmal verdauen. Auch wenn man es nicht wahrhaben möchte, kommen diese Fälle nicht selten vor. LEIDER! Eigentlich sogar öfter als man denkt.
Wie konnte es dazu kommen? Es wäre falsch um voreilig einen Schuldigen auszumachen. Denn letztendlich kommt einiges zusammen, was dazu führen kann, dass genau so etwas passiert.
Alles im Leben hängt davon ab, welche Entscheidungen wir treffen. Nicht anders ist es, wenn man einen Hochzeitsfotografen beauftragen möchte, der einen begleitet.
Der größte Fehler, den 80% der Paare machen: sie schauen nur auf den Preis.
Ich weiß, die Inflation haut richtig rein. Die Zinsen sind gestiegen und auch die Lebensunterhaltskosten. Wir alle schauen nach Möglichkeiten, um weniger auszugeben. Wenn es sich jedoch um die eigene Hochzeit handelt, rate ich all meinen Paaren, alles ins richtige Verhältnis zu setzen und für sich zu bestimmen, was einem wichtig ist. Und: was letztendlich von diesem Tag bleibt? Ich kann dir ganz genau und sehr selbstbewusst sagen, was von deinem Hochzeitstag bleiben wird: die Erinnerungen. Nichts anderes! Somit sollten die Erinnerungen auch die höchste Priorität bei der Planung deiner Hochzeit haben. Erinnerungen sind letztendlich nichts anderes als die Fotos und eventuell der Hochzeitsfilm. Diese Frage stelle ich all meinen Paaren in unserem Kennenlerngespräch. Ich möchte damit auch wissen, wieviel Wertschätzung sie meiner Arbeit entgegenbringen aber auch zu sehen, ob sie sich eigentlich der Wichtigkeit der Erinnerungen ihres Hochzeitstages bewusst sind.
Wer Amateur bestellt, kommt Amateur.
Ich möchte hier niemanden kleinreden. Jeder muss klein beginnen. Nichts anderes habe ich getan. Von Gratisshootings bis eine ganze Hochzeit für 200€. Ich habe alles mitgemacht um zu lernen und Erfahrung zu sammeln. Ich habe jedoch gerade zu meinen Anfangszeiten ganz klar kommunizierte wozu ich in der Lage war und in welchem Stadium ich mich befand. Das Problem ist nicht einen Amateur den Auftrag zu geben. Das Problem beginnt damit, wenn man sich der Wichtigkeit nicht bewusst ist und nur auf den Preis schaut. Wer bei Primark einkaufen geht, kann nicht die Qualität erwarten, die Prada anbietet. Das es dann dazu kommen kann, dass Bilder verloren gehen und die Fotografin die Bilder, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr hat, ist in so einem Fall sehr groß. Ich finde, man sollte sich einfach darüber bewusst sein. Und wenn dann trotzdem das Risiko eingehen möchte – nun dazu kann ich nur sagen: Why not?!
Warum ein Profi-Hochzeitsfotograf niemals 500 Euro kosten kann.
Meine Freunde fragen mich manchmal, wieviel ich in meine Selbstständigkeit investiere.
Ich muss manchmal lächeln, weil ich weiß, wie sie reagieren werden. Mit ganz großen Augen. Allein in den letzten 5 Jahren hat mich meine Ausbildung, Fortbildungen, Equipment (von der Kamera über Licht bis zu den Batterien und Softwares) mehr als 60.000€ gekostet. Laufende Kosten, die man als Unternehmer hat sind noch nicht einmal mitgerechnet.
Ein Profifotograf, der diesen Job hauptberuflich macht, verbringt Jahre um sein Werk zu erlernen. Doch das ist erst der Beginn. Eine professionelle Kamera kostet 2.500€ aufwärts. Hinzu kommen Unmengen an weiteren Geräten. Die Technologie verändert und verbessert sich fast monatlich. Als Profi muss man stets auf die neueste Technologie zurückgreifen um die Qualität eines Profis auch bieten zu können. Zudem handelt es sich hier um einen Beruf, dass man nie auslernen kann. Fast wöchentlich sitzt man in Fortbildungen, Webinaren und Seminaren um sich stets weiter entwickeln zu können. Dazu kommen die ganzen administrativen Aufgaben, die man als Solo Unternehmer ausführen muss. Ach ja, und dann kommt die eigentliche Hochzeit, die man begleiten möchte. Der eigentliche Grund warum man Hochzeitsfotograf geworden ist. Im Durchschnitt investiere ich 70-80 Stunden in eine Hochzeit. Vom Anfragen beantworten, über das Kennlerngespräch, über detaillierte Planung des Hochzeitstages mit dem Paar, Angebot Erstellung, dem eigentlichen Hochzeitstag, bis hin zur Bildbearbeitung und Lieferung der finalen Bilder. Seien wir ehrlich 70-80 Stunden investierte Arbeit für 500€? Das die Rechnung nicht aufgehen kann, weiß man spätestens jetzt. Zumindest hoffe ich es J.
Unternehme diese Schritte bevor du einen Hochzeitsfotografen buchst:
Diese Tipps kommen wirklich vom Herzen. Ich möchte, dass du dir über alles im Klaren bist und eine bewusste Entscheidung triffst, mit deinem Partner oder Partnerin gemeinsam. Und ich möchte, dass du nicht nur einen wunderschönen Hochzeitstag erlebst, vor allem jedoch, zurück blickst und mit den Bildern wunderschöne Erinnerungen hast.
- Frage dich wie wichtig dir die Erinnerungen deines Hochzeitstages sind.
- Erstelle eine Prioritätenliste. Wenn die Erinnerungen und damit die Hochzeitsfotos nicht an erster Stelle stehen, dann ist es absolut okay, wenn du jemanden findest, der gerade mit der Fotografie begonnen hat und diesen Beruf erlernen möchte. Dieser Person eine Chance zu geben, um sein Werk zu erlernen und Erfahrung zu sammeln, wo du gleichzeitig einige Bilder erhalten kannst, damit tust du sogar etwas Gutes. Sei dir jedoch über das Risiko bewusst und habe absolut keine Erwartungen.
- Wenn dir die Erinnerungen deiner Hochzeit jedoch wichtig sind und diese auf der Prioritätenliste unter den Top 3 landen (eigentlich Top 1 J) dann sei dir bewusst, dass du einen Profi beauftragen musst! Sei dir bewusst, dass du hier nicht sparen, sondern in deine Erinnerungen investieren möchtest. Eine Investition für dich, deinem Partner, deine Kinder und all die Generationen, die noch kommen werden.
- Schaue dich um und lerne den Fotografen oder die Fotografin kennen. Wenn es geht, sogar persönlich. Wie du den richtigen Fotografen findest, erfährt du in meinem Blog-Beitrag "Mit 5 Fragen den richtigen Hochzeitsfotografen finden". Schau ob die Chemie zwischen euch passt. Wie fühlt es sich an? Das ist extrem wichtig! Kannst du dir vorstellen, dass genau diese Person euch an eurem Hochzeitstag und damit dem wichtigsten Tag in eurem Leben begleitet?
- Erstelle eine Frageliste und gehe alle Fragen mit dem Hochzeitsfotografen durch. Stelle gute Fragen! Lass sie dir genau erklären wie sie arbeitet.
Ich könnte noch viele weitere Dinge hier auflisten. Mit diesen 5 Punkten bist du jedoch für den Beginn sehr gut aufgestellt. Hast du Fragen oder gibt es etwas womit ich dir behilflich sein kann? Planst du gerade deine Hochzeit und hast das Gefühl, dass ich euch begleiten könnte? Wusstest du, dass ich meine Paare Deutschland- und Europaweit begleite?
Wenn du das Gefühl hast, dass es zwischen uns passen könnte, dann wäre es für mich eine absolute Herzensangelegenheit euch an eurem Hochzeitstag begleiten zu dürfen.
Füllt einfach das Kontaktformular aus und ich melde mich bei euch umgehend.
Sollten wir uns doch nicht begegnen, hoffe ich doch sehr, dass ich dir mit diesem Blog-Beitrag weiterhelfen und einige Denkanstöße mitgeben konnte. Alles Liebe.
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